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Pop-Rock-Schlager-Oberkrainer

Alpenfeuer Band Foto © Josef Hofmüller

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Alpenfeuer.

Die Gewinner des Internationalen Schlagerdiamanten liefern stimmungsvolle Partymusik. Wir wollten mehr über die Band erfahren und trafen Mastermind Dietmar Hochstöger aus Kematen an der Ybbs zum Gespräch.

Wie kam es vor 20 Jahren zur Gründung von „Alpenfeuer“?

Ich war da 16, 17 Jahre alt und habe Blasmusik mit der Dorfkapelle gespielt. Oberkrainer-Musik aus Slowenien hat mich schon immer fasziniert und angezogen, das habe ich damals auf Kassetten gehört und nachgespielt. Als ich einen Oberkrainer-Musiker kennenlernte, konnte ich bei einer Bandprobe dabei sein und so kam es, dass mich die Musiker fragten: „Und? hast du deine Trompete mit?“ Ich so: „Na sicher! Die hat man immer mit.“ So habe ich mit denen gleich mitgespielt, und weil die Band sowieso Mitmusiker gesucht hat, blieb ich gleich dabei. Das waren die „Voralpen Vagabunden“, die sich aber zwei oder drei Jahre später aufgelöst haben. Der Baritonist und ich wollten aber weitermachen, also haben wir das ganze Equipment gekauft.

»Da sind um drei Uhr Nachmittag so um die 2.000 Leute im Festzelt, und die springen um diese Zeit schon auf die Tische. Das ist einfach nur geil!«

Drei, vier Jahre lang haben wir verzweifelt Musiker gesucht, die ebenfalls in Richtung Oberkrainer, Volksmusik, Schlager oder auch in Richtung Hitparade spielen wollten. 2003 war es soweit und der Baritonist rief mich an: „Du, ich hätte da zwei Jungs. Einen Klarinettisten und einen Quetschinger. Wollen wir’s probieren?“ – Zu viert haben wir dann wieder begonnen, vorerst ohne Gitarre. In den folgenden zwei, drei Jahren wechselten sich vier oder fünf Gitarristen ab. Die sind immer wieder ein heikles Thema.

Beim entspannten Gespräch vor seiner Werkstatt mit Dietmar Hochstöger von „Alpenfeuer“.


Warum war es so schwer, Musiker zu finden? Volksmusik und Schlager sind ja jetzt nicht gar so ungewöhnlich.

Oberkrainer-Musiker gibt’s nicht wie Sand am Meer. Willst du eine Pop- oder Rockband gründen, ist das viel leichter. Bereits in den Musikschulen gibt es inzwischen mehr Lehrer, die Pop und Rock studiert haben und auch die Schüler eher an diese Richtungen heranbringen. Oberkrainer-Musik musst du auch ein wenig im Blut haben, ein Gehör und Gefühl dafür haben. Vor rund zehn Jahren hatte man schon das Gefühl, dass diese Musik niemand mehr hören will. Darum haben wir als Alpenfeuer auch begonnen, selber Schlager zu schreiben, und wir gehen auch schon mehr in Richtung Hitparade: spät nachts spielen wir schon eher rockige und Pop-Nummern, damit so richtig die Post abgeht! Mittlerweile wird aber wieder mehr Oberkrainer gespielt, in Niederösterreich forciert das auch die Landjugend ganz extrem.

Das ist eine spannende Genre-Mischung.

Und die kommt bei den Leuten wirklich extrem gut an. Gerade auf den Festen, auf denen wir spielen, und da sind wir mittlerweile in ganz Niederösterreich unterwegs – inklusive der Wiener Wiesn und der Kaiser Wiesn. Da sind um drei Uhr Nachmittag so um die 1.500 bis 2.000 Leute im Festzelt, und die springen um diese Zeit schon auf die Tische und „juchazn“ und schreien. Das ist einfach nur geil! 

»Im September 2023 war es wieder unglaublich, auf der „Kaiser Wiesn“ zu spielen, mit dabei Fans von Amstetten bis zum Pielachtal.«

Wer schreibt bei euch die Lieder?

Sehr viele Oberkrainer-Nummern habe ich geschrieben. Auch einen unserer aktuellen Titel – „Mein Österreich“. Markus, unser Gitarrist, hat mit seinen alten Musikkollegen „Träumen ist erlaubt“ geschrieben. 2019 haben wir den „Schlagerdiamant“ gewonnen. Damals waren wir gerade dabei, so richtig durchzustarten, und dann kam Corona. Jetzt schauen wir wieder, dass es was wird. Wir kämpfen weiter.

Stichwort „Schlagerdiamant“. Wie ist das gelaufen? Ihr habt gespielt und gleich auch gewonnen?

Ich habe neben „Alpenfeuer“ noch eine zweite Partie, die „Party Krainer“. Motto: Wenn du Zeit hast, dann kommst du einfach und spielst. Der damalige „Chef“ der „Party Krainer“ hat uns als Oberkrainer-Partie beim „Schlagerdiamant“ angemeldet. Wir waren also dort und spielten und Gott sei Dank hatten wir genug Bier mit. Denn das hätten wir sonst nicht ausgehalten. Dort waren Leute, die einfach auf den Knopf gedrückt und die CD laufen haben lassen. Teilweise haben sie auch gesungen, mehr schlecht als recht. Das hatte mit unserer Musik gar nichts zu tun. Auf der Heimfahrt haben wir beschlossen, beim nächsten Mal nur eigene Titel zu spielen. Wir haben uns dann unter anderem für „Träumen ist erlaubt“ entschlossen. Diese Nummer haben wir im Studio neu aufgenommen, etwas poppiger und rockiger gemacht, mehr E-Gitarren rein, aber es ist schon noch Schlager. Als weiteren Titel haben wir „Geboren, um dich zu lieben“ genommen. Und mit den zwei Songs haben wir dann dort gewonnen.

»Wir sind immer 100% live. Bei uns wird kein Knöpfchen gedrückt. Da gibt es auf der Bühne kein Midi-File, kein Sound-File.«

Alpenfeuer als Trio


Habt ihr auch schon bei anderen Bewerben teilgenommen?

Grundsätzlich wollen wir das nicht, wir haben aber schon bei einigen Wettbewerben mitgemacht. 2018 waren wir bei „Austria sucht den Volksmusik-Star“. Wir wollten uns einfach einen Spaß machen und es wie alle anderen halten – mit einem Halbplayback. Wir stellen unsere Sachen hin, wir Sänger singen und fertig. Dort angekommen, wurde hinterfragt, ob wir mit unserem Schlager wirklich in die Volksmusik-Veranstaltung passen. Aber unser Bühnenbild und unser gelb-blaues Outfit, das Niederösterreich repräsentiert, hat uns gleich eine Runde weiter gebracht (lacht). Also sind wir wieder hin, zur nächsten Runde, in der Nähe von Mürzzuschlag. Wir haben einen „Boarischen“ gespielt, der aus Niederösterreich kam. Trotz Kritik, dass wir ja aus Niederösterreich sind und einen „Boarischen“ spielen, kamen wir wieder in die nächste Runde! Zur Endausscheidung in Wolfsberg in Kärnten nahmen wir „Das Wachauerland“, eine richtig alte Nummer. Wir haben sie verfeinert mit Schlagzeug und E-Gitarre und haben das auf unsere Art gespielt. – Damit sind wir dann ausgeschieden.

Wie oft steht ihr auf der Bühne?

Etwa 25 bis 30 Mal im Jahr. Die Fastenzeit und die Weihnachtszeit nutzen wir zum Proben. 

Wie schaut’s mit dem Nachwuchs aus, speziell im Bereich Oberkrainer?

Der Trend geht mehr Richtung Bläsergruppen. Gruppen, die so richtig Oberkrainer-Musik spielen, gibt es nicht mehr so wirklich. Aber Slavko Avsenik hat einen tollen Nachwuchs, den Saso, der auch in unserer Gegend hin und wieder spielt. Und „Alpenfeuer“ vergessen den Oberkrainer auch nicht. Will ihn jemand hören und dazu tanzen, dann können wir ihn auch spielen. Wenn nicht, dann lassen wir ihn weg. Wir sind immer 100% live. Bei uns wird kein Knöpfchen gedrückt. Was der Keyboarder auf seinem Keyboard hat, hat er auch vorher selbst eingespielt und eingestellt. Da gibt es auf der Bühne kein Midi-File, kein Sound-File. Wir hätten Playbacks und Halb-Playbacks, aber die brauchen wir nicht.

Volksmusik-Gruppen spielen oft wesentlich längere Konzerte als Pop-Bands, oder täusch’ ich mich da?

Ja! Weil wir einfach fitter sind als die! (lacht) Bei einem Zeltfest spielt man vier bis fünf Stunden. Wenn du mit durchschnittlich 15 Nummern pro Stunde rechnest – mit Moderation und Gesprächen dazwischen – hast du pro Auftritt bis zu 75 Nummern, die du spielst.

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Alpenfeuer Logo © Alpenfeuer

Bei

Dietmar Hochstöger

aus Kematen an der Ybbs dreht sich alles um Musik.

Mit seinem Meisterbetrieb „Hochstöger Music“ kümmert er sich um Holz- und Blechblas-Instrumente von Musikern aus der Region und darüber hinaus und in seiner Freizeit macht er selbst Musik – mit der Gruppe „Alpenfeuer“.

www.facebook.com/AlpenfeuerBand

 

Alpenfeuer-Homepage:

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