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Alois Mühlbacher ist neuer künstlerischer Leiter des Barock Festival St.Pölten

Alois Mühlbacher © Alois Mühlbacher

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Kunst als Spiegel der Zeit.

Der junge Countertenor erzählt im PODKASTL-Interview über die unterschiedlichen Facetten des Festivals, das heuer unter dem Motto „Das Wüten der Welt“ steht.
Ylva Hintersteiner traf Alois Mühlbacher in Wien.

Sowohl österreichische, als auch internationale Künstler und Künstlerinnen haben die Einladung zur Mitwirkung mit Freude angenommen. Das Barock Festival in St.Pölten bietet von 25. Mai bis 9. Juni 2024 insgesamt 11 Veranstaltungen, die allesamt einen Bezug zu Barocker Musik haben, aber jede für sich ist auch sehr individuell gestaltet.

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© Andrej Grilc

Die Eröffnung am 31. Mai wird von der Company of Music gestaltet.


„St.Pölten ist eine sehr beliebte Stadt bei meinen künstlerischen Kolleginnen und Kollegen“, freut sich der künstlerische Leiter über die zahlreichen positiven Rückmeldungen. Gerade in den letzten Jahren hat sich aus kunstschaffender Sicht viel in der niederösterreichischen Landeshauptstadt getan, betont Alois Mühlbacher. 

»Die Emotionen, die Barock-Musik in uns wecken kann, sind auch sehr aktuell.«

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© Peter Kogler

Das Warm-Up des Festivals findet im Foyer des Sommerrefektoriums am 25. Mai unter dem Motto „Kontrapunkt im inszenierten Raum“ statt. Dabei wird eine Inszenierung von der österreichischen Künstlerin Beatrix Sunkovsky in Zusammenarbeit mit der Klanginstallation des deutschen Komponisten Matthias Drievko gezeigt. Außerdem ist der Gestalter des diesjährigen Festival-Logos Peter Kogler anwesend. Der Globus findet sich immer wieder in der Arbeit des Österreichers und wurde für das Festival angepasst. Während des Warm-Up gibt es die Möglichkeit, einen exklusiven Druck des Logos zu erwerben. Komplementiert wird diese Runde durch den Gesang von Alois Mühlbacher. 

Beim Warm-Up kann man die Verantwortlichen des Festivals kennenlernen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Die eigentliche Eröffnung des Festivals findet dann am 31. Mai als Konzert statt: „Es ist schon eine große Ehre, dass wir die Zustimmung vom Bischof bekommen haben, dieses im Dom abzuhalten“, betont Alois. Musikalisch wird der Abend von der Company of Music gestaltet, welche als eines der renommiertesten Vokalensembles Österreichs gilt. Außerdem spielt das Barockorchester Monsimo unter der Leitung von Johannes Hiemetsberger. Der Abend steht ganz unter dem Motto „Bach im Originalklang“, bei dem mehrere Werke von Johann Sebastian Bach musiziert werden. 

Alois Mühlbacher © Alois Mühlbacher
© Alois Mühlbacher

Das Konzert im St.Pöltner Dom stellt ein besonderes Highlight dar.


Vielfältige Bühne für die Kunst. 

Les Plaisirs De La Danse © Ivo Popek
© Ivo Popek

Les Plaisir de la Danse


Das Festival soll auch Personen ansprechen, die in erster Linie keinen Bezug zu barocker Musik haben. So wird etwa auch dem Tanz eine große Rolle zugewiesen. Am 6. Juni wird zur Zeitreise an den französischen Hof des frühen 18. Jahrhunderts eingeladen und das barocke Tanzbein geschwungen. Zu sehen sind original choreografierte Tänze des Ensemble Les Plaisir de la Danse. Am selben Tag etwas früher gibt es für all jene ein Highlight, die am liebsten selbst einmal auf einem der prunkvollen Bälle von Ludwig XIV. getanzt hätten. Ein barocker Tanz-Workshop wird eingeleitet mit einer Einführung in die Welt des französischen Tanzes und der barocken Theaterwelt. Anhand einer originalen Choreografie aus dem 18. Jahrhundert erlernen im Anschluss alle Tanzinteressierten einige Schritte, um auf dem nächsten Ball zu überzeugen.

»Durch die Kunst einen Appell für den Frieden gestalten.«

Einen modernen Touch bringt am 8. Juni die Barock Lounge mit DJ Lichtenfels im Rathaus. Zusammen mit ihm wird der Live-Act Tronicello zu sehen sein, welche als Duo den Klang des Violoncellos mit elektronischen Beats verbinden. DJ Set und Live Musik zusammen bieten einen barocken Musikabend der anderen Art. 

DJ Lichtenfels bringt den modernen Touch. Und es wird eine Lesung mit Verena Altenberger geben.


Komplementiert wird das Festival durch eine Lesung von Verena Altenberger unter dem Motto „Das Wüten der Welt“, ein Symposium zum Thema Barocker Tanz und natürlich mehreren weiteren musikalischen Highlights, wo auch Alois Mühlbacher als Sänger zu hören ist. 

Ein roter Faden

„Als ich die Leitung übernommen habe, war mir bewusst, dass man das derzeitige politische Geschehen auf der Welt nicht ganz außer Acht lassen kann“, so Mühlbacher. Inspiriert von einem Roman des niederländischen Schriftstellers Maarten ‘t Hart – „Das Wüten der ganzen Welt“ – kam es schlussendlich zum diesjährigen Motto. Im Buch wird auch eine Bach-Kantate erwähnt, welche beim Festival aufgeführt wird. Sowohl der politische, als auch der musikalische Aspekt haben den Sänger von dem Motto überzeugt. Durch das Festlegen eines Themas erleichtert sich auch die Programmgestaltung enorm. Zum Motto selbst erklärt Alois, dass er sich in seiner Rolle als Sänger nicht in der Lage sieht, direkt politische Situationen zu kommentieren oder zu bewerten. Aber dennoch besteht die Möglichkeit, dies durch die Kunst sehr wohl zum Ausdruck zu bringen und vor allem einen Appell für den Frieden zu gestalten. Die Barock-Musik lädt auch dazu ein, selbst zu reflektieren und für sich selbst wichtige Aspekte herauszunehmen. 

Maddalena del Gobbo und Alba Nadal werden ebenso beim Barock Festival in St.Pölten zu erleben sein.


Frischer Wind

Viele kennen Alois Mühlbacher in seiner Rolle als Sänger. Ausgebildet wurde er bei den St.Florianer Sängerknaben und debütierte im Alter von 15 Jahren an der Wiener Staatsoper. Heute tritt der 28-Jährige in internationalen Opernhäusern, wie etwa zuletzt an der Mailänder Scala, auf und zählt zu den gefragtesten Countertenören. „Es war für mich eine große Ehre, die Rolle der künstlerischen Leitung des Barock Festival zu übernehmen“, betont der Oberösterreicher. „Es ist interessant zu sehen, welche organisatorischen Hürden es zu bewältigen gibt. Immer häufiger übernehmen Musiker eine organisatorische Funktion. Es kann hilfreich sein, auch die Sorgen aus einer künstlerischen Perspektive zu kennen, wenn es um die Organisation einer Veranstaltung geht.“ 

»Ich möchte Spuren im Festival hinterlassen, die vielleicht auch jüngere Leute ansprechen.«

Ziel von Alois Mühlbacher ist es, seine zahlreichen Ideen nach und nach umzusetzen. Er betont aber auch, dass er die Arbeit seiner Vorgängerin Caroline Berchotteau sehr schätzt. Die künstlerische Leitung des Festivals hat der junge Sänger jetzt einmal für fünf Jahre übernommen. Auch darüber hinaus kann sich der junge Sänger gut vorstellen, weitere organisatorische Rollen, etwa auch bei einem Opernhaus zu übernehmen.

Das heurige Barock Festival in St.Pölten präsentiert sich als facettenreiches Fest der Künste. Die Kombination aus Alt und Neu lädt nicht nur Liebhaber der barocken Musik zum Vorbeikommen ein. Es bleibt spannend zu beobachten, wie der Einfluss von Alois Mühlbacher auch die nächsten Jahre das Festival prägen wird.

Alois Mühlbacher © Alois Mühlbacher

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Barock Festival
St.Pölten

Das ganze Programm findet ihr hier:

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