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Was sind innere Antreiber?

Bild 1 Artikel © Manuela Schauer / Canvas

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Prägende Glaubenssätze und Verhaltensmuster als starke Kräfte hinter unseren Handlungen.

Sie haben den Ursprung in der Kindheit und prägen uns nachhaltig: Innere Antreiber können ein Gefühl sein, eine innere Stimme oder eine Emotion.

Aufgrund unserer Erfahrungen, der emotionalen Reaktionen auf unser Tun, und dem daraus entstehenden Gefühl entwickeln sich tiefe innere Überzeugungen. Zum Beispiel: „Ich bin liebenswert und bekomme Anerkennung, wenn ich perfekt (stark, gefällig, schnell,…) bin.“ Diese Muster prägen sich ein und werden zu unserer Identität. Von da an richten wir unser Handeln danach aus, weil wir das Gefühl haben, dass das funktioniert und so unser Platz gesichert ist. 

Wie hat sich unser Umfeld verhalten? 

Was wurde uns vorgelebt? Wie wurde auf uns reagiert? Als Beispiel: Wenn ein Kind für kleine Fehler ermahnt oder kritisiert wird, und das Gefühl hat, es nicht gut genug machen zu können, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit den inneren Antreiber „Sei perfekt“ entwickeln. Oder wenn Eltern oft unter Stress oder Termindruck stehen und zu dem Kind sagen: „Mach schneller“, „Trödle nicht“, „Wir kommen zu spät wenn du dich jetzt nicht beeilst“, „Immer musst du alle aufhalten“,… wird es vermutlich den Antreiber „Beeil dich“ in sich entwickeln. Es kann sein, dass bei einem Menschen ein Antreiber dominiert und die anderen kaum ausgeprägt sind, ebenso ist es möglich, dass alle inneren Antreiber ähnlich stark ausgeprägt sind.

Sagst du dir in schwierigen Situationen öfter „Stell dich nicht so an!“? Dann sind in deiner Kindheit vielleicht Sätze wie „Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ oder „Nur die Harten kommen durch!“ gefallen und bei dir sind wahrscheinlich Antreiber wie „Sei stark!“ oder „Streng dich an!“ am Werk. In der Psychologie werden fünf verschiedene Antreiber unterschieden, die unser Verhalten und Handeln lenken und prägen.

Welche Antreiber habe ich und wie nutze ich diese positiv?

Mach den Test und finde heraus, welche Antreiber du hast und wie stark sie jeweils ausgeprägt sind. Um diese positiv nutzen zu können, musst du deine Antreiber kennen und verstehen.

1. „Sei perfekt“: 

Menschen, die nach der Überzeugung „Ich bin in Ordnung, wenn ich perfekt bin.“ leben, erkennt man häufig an einem ernsten Gesichtsausdruck und einer angespannten Körperhaltung. Sie rechtfertigen sich häufig, um potenzielle Kritik vorwegzunehmen, und sehen an eigenen (und oft fremden) Leistungen immer noch Fehler und Verbesserungspotenzial. Sie glauben nicht, dass man sie um ihrer selbst willen lieben kann, und versuchen deshalb, über makellose (Arbeits-)Ergebnisse Anerkennung und Wohlwollen zu erzielen. 

Erlaubnissatz: „Gut ist gut genug.“ / „Aus Fehlern kann ich lernen.“

2. „Sei gefällig“: 

„Ich bin in Ordnung, wenn ich es anderen recht mache.“ Dieser Antreiber lässt sich bei einem Menschen leicht an seiner überaus warmen, herzlichen und entgegenkommenden Art erkennen. Die Person wird viel lächeln und zustimmend nicken, vielleicht den Kopf leicht schief legen, um möglichst wenig bedrohlich zu wirken, und sich erkundigen, ob sie ihrem Gegenüber etwas Gutes tun kann. Im Gegensatz zu „normaler“ Freundlichkeit ist bei diesem Antreiber eine gewisse Unsicherheit spürbar: Die Person braucht die Bestätigung, dass sie sich auch nett und aufmerksam genug verhält.
Erlaubnissatz: „Meine Bedürfnisse sind genauso wichtig wie die der anderen.“ / „Ich darf mich ausdrücken.“

3. „Sei stark“: 

Wer überzeugt ist: „Ich bin nur liebenswert, wenn ich immer stark bin“, der versucht, zu jeglicher Form von „Schwäche“ eine Distanz zu wahren. Entsprechend versuchen solche Menschen, unangreifbar zu wirken, die eigene Empfindsamkeit zu verbergen und sich bei Gefühlsäußerungen anderer zurückzuziehen. Sie wirken oft angespannt und „gewappnet“ – ihre Schutzrüstung der Stärke legen sie nur ungern und selten ab. Gleichzeitig wollen diese Menschen um jeden Preis ihre Unabhängigkeit und Kontrolle bewahren und sich nicht durch Angewiesenheit auf andere verletzlich machen.
Erlaubnissatz: „Schwäche zu zeigen macht nahbar und sympathisch.“ / „Gefühle sind etwas Schönes.“

4. „Beeil dich“: 

Wer gelernt hat, dass man immer schnell sein muss im Leben, wirkt meist hektisch und getrieben. Solche Menschen sind von dem Grundgefühl geprägt, dass Zeit und Raum knapp sind und man sofort handeln muss – um gute Gelegenheiten nicht zu verpassen, um wichtige Ressourcen zu sichern oder einfach, weil sich Nichtstun und Entspannung „falsch“ anfühlen. Menschen mit „Beeil dich!“-Antreiber fallen, abgesehen von ihrer unruhigen, zappeligen Art, auch durch ihr schnelles Sprechtempo auf. Auch beim Reden vermitteln sie den Eindruck, es bestehe Zeitnot und Informationen müssen hastig ausgetauscht werden.
Erlaubnissatz: „Es ist genügend Zeit da.“ / „Pausen und Erholung sind auch mal wichtig.“

5. „Streng dich an“: 

Wer sich selbst als okay empfindet, solange er sich nur genügend bemüht, der spürt fast immer einen gewissen „Druck im Nacken“: Er empfindet nur solche Dinge als wertvoll oder verdient, für die man sich gründlich ins Zeug legen muss. Entsprechend betrachtet er das Leben als ständige Mühe, die es zu meistern gilt. Häufig wirkt dieser Typus angespannt und drückt den auf ihn lastenden Druck durch Formulierungen wie „Ich muss…“ aus. Herausforderungen jedweder Art ziehen ihn magisch an.
Erlaubnissatz: „Das Leben ist einfach.“ / „Gelingen muss nicht schwer sein.“

Sind die Antreiber nützlich oder hinderlich?

Im Grunde genommen bringt jeder der Antreiber auch Vorteile mit sich. Schließlich wollten uns unsere Eltern mit ihrem Verhalten uns gegenüber zu guten und erfolgreichen Menschen machen, die das Leben meistern können. So haben wir unseren Antreibern eine Menge zu verdanken, haben sie uns doch mitverantwortlich dahin gebracht, wo wir heute stehen. 

Problematisch wird es erst, wenn wir ein Zuviel von einem Antreiber haben. Wenn wir unter Stress stehen und unser Gefühl von „Ich bin in Ordnung und liebenswert“ bedroht wird, geben wir noch mehr und powern uns völlig aus, um das Gefühl wieder zu bekommen. Nach dem Motto: „Mehr von dem hilft mehr“. Das Muster steckt so tief in uns, dass wir als Erwachsene diesem nicht bewusst nachgehen, sondern wie ferngesteuert folgen. Wenn wir dann immer noch eins draufsetzen und das Gefühl haben, noch nicht da zu sein, wo wir sein wollen, weil unser Antreiber-Autopilot eingeschaltet ist, laufen wir Gefahr, in ein Burnout zu geraten. 

Oft wissen wir nicht, was hinter unseren Handlungen steckt und warum wir uns verhalten, wie wir es eben tun. Hier ist es gut zu wissen, dass die inneren Antreiber auch hilfreich sind! Sie beeinflussen unsere Handlungen und Entscheidungen, motivieren und treiben uns an; können uns aber auch einschränken und blockieren, wenn es darum geht, Ziele zu erreichen.
Wenn wir unsere Antreiber kennen, können wir sie positiv nutzen, da sie uns dazu bringen, hart zu arbeiten, unsere Fähigkeiten zu verbessern und Ziele zu erreichen. Einschränkend können sie wirken, wenn wir uns ständig mit anderen vergleichen und uns dadurch unter Druck setzen.

Unsere inneren Antreiber üben einen sehr starken Einfluss darauf aus, wie wir unser Leben gestalten. Umso wichtiger ist es, als Akt der Selbstfürsorge Bewusstsein über diese verinnerlichten Muster zu gewinnen und ihnen im unbemerkten Autopiloten nicht komplett zum Opfer zu fallen. So können wir einen Großteil an Stress und Erschöpfung vermeiden und die Gefahr eines Burnouts abwenden. Es wird uns in Folge möglich, besser mit unseren Ressourcen zu haushalten und selbstbestimmt in jeder Situation die freie Wahl zu haben, wie wir uns verhalten möchten. 

Indem wir unsere inneren Antreiber bewusst steuern und positiv nutzen, können wir unser volles Potenzial entfalten und ein erfülltes Leben führen. Es erfordert jedoch Zeit, Selbstreflexion und Anpassung, um sie zu verstehen und sie in positive Bahnen zu lenken. Sei geduldig mit dir selbst und gib dir die Erlaubnis, Fehler zu machen und zu wachsen.

Wenn wir unsere inneren Antreiber kennen, wie können wir sie positiv nutzen?

Es ist wichtig, sich seiner Antreiber bewusst zu werden und sie zu verstehen. Hier sind einige hilfreiche Schritte dafür:

1. Selbstreflexion:

Nimm dir Zeit, um über deine inneren Antreiber nachzudenken und sie zu identifizieren. Frag dich, welche Überzeugungen und Motivationen dein Verhalten beeinflussen.

2. Bewertung: 

Überprüfe, ob deine inneren Antreiber dir helfen oder dich einschränken. Frag dich, ob sie dir dabei helfen, deine Ziele zu erreichen und glücklich zu sein.

3. Anpassung: 

Wenn du feststellst, dass dich deine inneren Antreiber einschränken oder unglücklich machen, dann überlege, wie du sie anpassen kannst. Versuche, deine Überzeugungen und Motivationen zu ändern, um positive Veränderungen in deinem Leben zu bewirken.

4. Neuausrichtung der Ziele: 

Überprüfe deine Ziele und stell sicher, dass sie mit deinen inneren Antreibern im Einklang stehen. Stell sicher, dass deine Ziele motivierend und realistisch sind und dir helfen, deine inneren Antreiber positiv zu nutzen.

5. Selbstfürsorge: 

Achte auf dich selbst und deine Bedürfnisse. Nimm dir Zeit für Entspannung, Erholung und Selbstpflege. Dies hilft dir, deine inneren Antreiber auszugleichen und ein gesundes Gleichgewicht in deinem Leben zu finden.

6. Unterstützung suchen: 

Wenn du Schwierigkeiten hast, deine inneren Antreiber positiv zu nutzen, dann suche dir Unterstützung bei Freunden, Familie oder einem professionellen Coach oder Berater. Sie können dir dabei helfen, deine inneren Antreiber zu verstehen und positive Veränderungen vorzunehmen.

Bei Fragen kannst du dich jederzeit gerne melden.
Alles Liebe und liebe Grüße an deine inneren Antreiber 🙂

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Manuela Schauer Bild © Manuela Schauer / Design: Petra Ortner
Manuela Schauer

Was mache ich:

Ich bin psychologische Beraterin, systemischer Coach und Dipl. Supervisiorin (i.A.u.S.). Speziell für die Elternberatung und das Führungskräftecoaching biete ich ab sofort auch Coaching nach der neuen Autorität an. Die neue Autorität ist ein Gamechanger für Familien und Unternehmen (Eltern, Führungskräfte, Teams) ist sofort anwendbar und bringt extreme Entspannung ins Umfeld. Für Termine bitte telefonisch kontaktieren. Ich freu mich auf jedes Gespräch und bin jederzeit für euch erreichbar!

aus Wolfsbach

 

Tel.: 0664 28 63 928

E-Mail: beratung.schauer@gmail.com 

 

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