Im Landestheater Niederösterreich gastiert
das Theater mit Horizont
und nimmt vor allem junge Besucher noch bis zum 15. Juni 2024 mit auf ein Abenteuer. Zusammen mit Alice entdecken sie das Wunderland und suchen eine Antwort auf die Frage: Wer bin ich eigentlich?
Großes Theater, das die Kleinen ernst nimmt: So lautet der Leitsatz vom „Theater mit Horizont“. Unter der Leitung von Clemens Handler und Gernot Kogler ist die Umsetzung dieses Mottos auch bei der Ausarbeitung von Alice im Wunderland gelungen. In einer Art Musical wird im Stück viel gesungen und mit nur vier Schauspielern wird die märchenhafte Geschichte zum Leben erweckt.
Schon das Bühnenbild lässt auf eine fantastische Reise hoffen.
Gerade auch durch die Gestaltung des Bühnenbilds wird man bereits vor Beginn des Stücks neugierig darauf, was einen erwartet. Im Hintergrund ist eine Art magischer Wald zu sehen, in dem bunte Lichter leuchten. Auf der Bühne selbst befinden sich Blumen so groß wie die Schauspieler und auch Fliegenpilze in ähnlicher Größe. Ein weiterer Bestandteil sind Elemente aus dem Zimmer von Alice. Aufmerksame Beobachter werden den einen oder anderen bekannten Gegenstand aus der Geschichte erkennen.
Hauptcharakter ist das Mädchen Alice, welches lieber vor sich hin träumt und sich eine Fantasiewelt ausdenkt, als die Hausübung zu erledigen. Sehr zum Leid von Lehrerin und Mama. Als dann auch noch ein gestresstes weißes Kaninchen mit einer großen Uhr in Alices Zimmer auftaucht, ist die Hausübung komplett vergessen. Alice muss einfach dem Kaninchen folgen, das immer wieder ausruft: „Zu spät!“ „Zu spät!“
Die Schauspieler überzeugen durch ihre spielerische und musikalische Performance.
Schon kurz darauf fällt Alice durch Raum und Zeit, landet aber dann doch ganz weich auf einer Wiese. Das Kaninchen ist verschwunden, aber Alice trifft schon auf das nächste interessante Wesen – eine Raupe. Diese stellt ihr eine wunderliche Frage: „Wer bist du?“ Nach anfänglicher Überzeugung, dass sie Alice sei und damit alles klar, wird sie doch unsicher – vielleicht kennt sie die Antwort doch nicht so genau? Aber der Zweifel währt nur kurz. Die „unsichtbare“ Grinsekatze erscheint und lädt Alice ein, gemeinsam mit ihr die Teeparty des verrückten Hutmachers zu besuchen. Weiterer Gast ist auch das weiße Kaninchen. Das lässt sich Alice nicht entgehen! Doch bevor sie auf den verrückten Hutmacher trifft, kommt noch eine weitere Figur vorbei, die Herrscherin des Wunderlands: die Rote Herzkönigin!
Eine Freude für Jung und Alt
In der Adaption des „Theater mit Horizont“ wird gesungen und getanzt! Es wird gelacht, aber auch ein bisschen gegruselt. Das Publikum und allen voran die Kinder werden dazu animiert, mitzusingen und mitzuklatschen. Auch der eine oder andere ungeplante Zwischenruf wurde elegant eingebaut.
Das Stück untermauert, dass Fantasie und Geschichtenerzählen wichtige Elemente des Kind-Seins sind, die man sich aber auch als Erwachsener behalten sollte. In einer fantastischen Welt lassen sich womöglich einige Fragen, wie zum Beispiel: „Wer bin ich eigentlich?“ leichter beantworten, als in der realen. Aber es zeigt auch, dass das Heimkommen von der fantastischen Welt dann doch auch immer schön ist. Die Vorstellung am Landestheater lädt dazu ein, sich einen Nachmittag lang auf eine Reise zu begeben – mit Alice ins Wunderland!
