Nachhaltige Strategien in der Landwirtschaft

Von PODKASTL Redaktion | Lesezeit ca. 4:44 Minuten

ANPASSUNG AN DIE KLIMAVERÄNDERUNG:

Herausforderungen und Lösungsansätze für die Versorgungssicherheit.

 

Der vom Menschen gemachte extreme Klimawandel ist auch in Österreich deutlich spürbar
© Colourbox

Die Klimaveränderung stellt die
Landwirtschaft vor neue Herausforderungen.


Der Klimawandel ist keine ferne Zukunftsvision, sondern hat bereits deutliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft in Österreich. Deutliche Veränderungen in Temperatur und Wasserverfügbarkeit sind bereits spürbar. Expertinnen und Experten prognostizieren, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten fortsetzt. Dieser Wandel stellt die Landwirtschaft vor erhebliche Herausforderungen und erfordert ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit.

 

Die Auswirkungen des Klimawandels werden vor allem durch einen kontinuierlichen Temperaturanstieg spürbar. Dies führt zu längeren Vegetationsperioden und höheren Verdunstungsraten. Während in den 1970er Jahren durchschnittlich 12 Hitzetage pro Jahr verzeichnet wurden, hat sich diese Zahl in den 2010er Jahren auf knapp 25 Tage verdoppelt. Gleichzeitig ist mit häufigeren Trockenphasen und Extremwetterereignissen zu rechnen.

 


Trockene Böden werden zunehmend zu einem Problem in Österreichs Landwirtschaft
© Colourbox

Wassersparende Bewirtschaftung

Die zunehmende Knappheit von Wasser stellt die Landwirtschaft vor eine enorme Herausforderung. Eine wassersparende Bewirtschaftung ist essentiell für den Erhalt der Lebensmittel- und Futterproduktion. Maßnahmen wie die Bodenbedeckung mit Pflanzen zur Reduzierung der Verdunstung und Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit, optimierte Anbauverfahren und eine verbesserte Bodenstruktur sind wichtige Lösungsansätze.

 

Um den sich ändernden Bedingungen gerecht zu werden, müssen im Pflanzenbau grundsätzlich andere Kulturarten und Sorten ausgewählt werden. Forschung und Beratung setzen sich daher verstärkt mit klimaverträglichen Anbaustrategien auseinander, die für die Versorgung wichtig sind. Auch der verstärkte Anbau hitzetoleranter Kulturen wie Mais und Soja sowie die Nutzung von Winterbraugerste sind Reaktionen auf die Klimaveränderung.

 

Neue Strategien auch in der Tierhaltung

Wassersparende Beweidungsstrategien wie Portionsweiden, bei denen die Weideflächen in (Tages-)Portionsflächen unterteilt sind, und Mob-Grazing, bei dem Tiere kurzzeitig auf kleinen Parzellen mit hoher Dichte beweidet werden, finden bei heißer Witterung zunehmend Anwendung. Diese Techniken ermöglichen eine intensive Beweidung und fördern gleichzeitig die Regeneration der Grasflächen, indem Über- und Unterbeweidung vermieden werden. Die Futterrationen müssen an veränderte Futterbestände und Pflanzenzusammensetzung angepasst werden.

 

Fleckvieh in Österreich
© Colourbox

Um die Tiere besser an den Klimawandel anzupassen, spielen auch Züchtung und Genetik eine wichtige Rolle. Merkmale, die auf die Fitness der Tiere abzielen, werden verstärkt berücksichtigt. Besonders beim Fleckvieh – Österreichs Hauptrasse – wird ein eigener Fitnesszuchtwert berechnet, der die Vitalität der Tiere widerspiegelt.

 

gesponsert

Wussten Sie, dass...

…die Anzahl der Personen, die heute durch einen Bauern ernährt werden, sich im Vergleich zu 1960 deutlich erhöht hat? Heutzutage sind es durchschnittlich 98 Personen, während es 1960 nur zwölf waren.

…die Land- und Forstwirtschaft in Österreich einen hohen Selbstversorgungsgrad hat? Laut „Global Food Security Index“ liegt Österreich auf Platz zwölf und damit noch vor den USA und Deutschland.

…die Landwirtschaftskammer Niederösterreich sich aktiv in Forschungs- und Innovationsprojekten zu Themen wie Erosionsschutz, Humusaufbau und Verbesserung der Bodenbiologie engagiert, um die Anpassung an den Klimawandel voranzutreiben?

…wassersparende Bewirtschaftung ein neuer Schwerpunkt der Bildungs- und Beratungstätigkeit der Landwirtschaftskammer Niederösterreich ist?

Mehr Infos unter:

🌐 www.landwirtschaft-verstehen.at

»Der Ausbau der Eigenversorgung
muss oberste Priorität haben.
Denn das bringt uns
Stabilität in Krisenzeiten.« 
Johannes Schmuckenschlager,
NÖ-Landwirtschaftskammerpräsident

Johannes Schmuckenschlager - NÖ Landwirtschaftskammerpräsident
© LK NÖ Philipp Monihart

 

Versorgungssicherheit durch regionale Lebensmittel

Die heimische Land- und Forstwirtschaft ist systemrelevant und spielt eine entscheidende Rolle bei der täglichen Versorgung der Bevölkerung. Versorgungssicherheit ist ein zentraler Aspekt, den die Landwirtschaft im Zusammenhang mit dem Klimawandel gewährleisten muss. Die verstärkte Nutzung regionaler Lebensmittel und Rohstoffe fördert die Unabhängigkeit von Importwaren und sichert Arbeitsplätze in der Wertschöpfungskette Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft.

 

Fazit: Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen durch die Klimaveränderung, ist aber bereits auf dem Weg, sich den neuen Bedingungen anzupassen. Neue Strategien machen die Landwirtschaft zukunftsfähig, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten.

gesponserter Beitrag | Landwirtschaftskammer NÖ

Mit deinem FÖRDER-BEITRAG oder
deiner FÖRDER-MITGLIEDSCHAFT 
kannst du uns unterstützen!
Vielen Dank!

(HIER Infos über den Verein PODKASTL und unsere Anliegen)