Von Michaela Auer | Lesezeit ca. 5:30 Minuten
ALTERSARMUT. Warum sind gerade Frauen so stark davon betroffen? Was wir, egal in welchem Alter, für gute Zukunftsaussichten tun können.
Als Sozialarbeiterin hat Sarah Weichselbaumer durch die derzeitigen allgemeinen Teuerungen alle Hände voll zu tun. Ihr Berufsalltag ist dicht: „Bei uns in der Sozialarbeit geht es immer um Menschen in Notlagen. Altersarmut hat es immer schon gegeben, aber derzeit sind leider besonders viele Menschen in finanziellen Schwierigkeiten.“ Was auffällt: Betroffen sind viele Menschen, die bisher finanziell gut zurechtgekommen sind. Generell sind es oft ältere Frauen, wo zum Beispiel der Mann verstorben ist, wo es trotz Ausgleichszulagen sehr eng wird mit der Bewältigung der Lebenskosten. Oft ist der Strom nicht mehr bezahlbar oder es kann nicht mehr geheizt werden.
Früher war es leider noch nicht üblich, als Frau selbstständig fürs Alter vorzusorgen. Heute gehört Pensionsvorsorge für viele junge Menschen zum Leben dazu. „Das möchte ich an die junge Generation auch unbedingt weitergeben und ja, auch kleine Beträge können später viel helfen“, meint Weichselbaumer.
»Das Pensionssystem ist längst nicht mehr zeitgemäß.«
Die Welt zum Guten verändern.
Der dramatischen Altersarmut vorbeugen, das ist das Ziel vom „Team fürs Leben“ rund um Sarah Fuchsluger, Sarah Weichselbaumer und Herbert Aigner, die die Intention haben, Leben zum Besseren zu verändern. Die 22-jährige Vorsorge-Expertin Fuchsluger legt hochmotiviert los, um mir das Pensionssystem zu erklären und dass es längst nicht mehr zeitgemäß ist. Sie hat mit 22 schon den Durchblick, der vielen leider fehlt, bis es gravierend und existenzbedrohlich wird. Für mich klingt zuerst vieles nach „Bahnhof“. Dann schlägt ein Wort bei mir ein:
„Pensionslücke“
Der lebenserfahrene Herbert Aigner zeigt mir, wie ich den derzeitigen Stand meines Pensionskontos online einsehen kann. Die Briefe, die ich dazu jährlich zugeschickt bekomme, habe ich bisher nie beachtet. Aber: Augen auf! Mager schaut es aus, sehr mager. Warum? Studiert, ab 22 Jahren gearbeitet, dann zwei Kinder bekommen und sofort nach der Karenz in die Selbstständigkeit gewagt.
»Je früher vorsorgen umso besser – und umso kleiner sind dann auch die Beiträge,
die später viel bewirken können.«
In zwei Jahren meiner Selbstständigkeit scheine ich Null für meine Pension eingezahlt zu haben. Das ist richtig. Dass ich allerdings oft mehr als nur „gearbeitet“ und zuhause versorgt habe, zählt nichts. Warum ich mich nicht mehr versichert habe? Weil ich als Kleinstunternehmer und Mama von zwei Kindern sparen wollte und damals dachte: „Ich kann es später sowieso nicht ändern.“ Viele denken so. Vor 50 beschäftigen sich die wenigsten mit dem Thema Pension. Dabei sollte es von 15 bis 65 darum gehen, auch vorzusorgen, fürs Alter.
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Datenbox:
Info Pensionswert:
„Team fürs Leben“ Vorsorgemanagement
in Greinsfurth bei Amstetten:
Herbert Aigner 📞 0664 39 064 34
Sarah Fuchsluger 📞 0677 62 091 126
Sarah Weichselbaumer 📞 0650 78 713 66
Wie wäre es, wenn finanziell alles
gut in Fluss wäre? - Sarah
Derzeit beträgt das Pensionseinkommen von Frauen durchschnittlich 992 Euro brutto, mit Ausreißern nach oben und bedeutend mehr Ausreißern nach unten – mit nur 200 bis 300 Euro Anspruch pro Monat. Der „Gender Pensions Gap“ – die Differenz zwischen Pensionseinkommen von Männern und Frauen – liegt aktuell bei etwa 41 Prozent.
»Oft ist der Strom nicht mehr bezahlbar
oder es kann nicht mehr geheizt werden.«
Mindestens vier Stunden am Tag „arbeiten“ wir Frauen unentgeltlich, gemeint sind hier die Hausarbeit und das Versorgen der Familie. Vielen wird erst dann bewusst, wie „geschätzt“ diese Zeit wird, wenn sie einige Jahre vor Pensionsantritt sehen, was rauskommen wird. Oft zum Schreien! Eine vierfache Mutter, immer für alle zu Hause gerannt und auch meist fix angestellt im Handel steigt da mit knapp über 600 Euro in ihre Pension ein. Alleine wären das Haus und die Lebenskosten nie zu unterhalten.

Nachgefragt bei Sarah Fuchsluger:
Warum sind Frauen benachteiligt?
„Sie leben länger, im Schnitt um zirka
6 Jahre. Sie gehen früher in Pension, derzeit mit zirka 59. Sie arbeiten mehr Teilzeit, um Kinderbetreuung und Haushalts-Management zu garantieren.
Sie haben häufig Minijobs, um den Anforderungen der Familie gerecht zu werden. Sie verdienen weniger, weil sie oft in Aushilfsjobs und ähnlichem sind.“
Foto © Michaela Auer
Finanzbildung
Was ist bei Trennung oder Scheidung, wie läuft es, wenn ich beim Partner mitversichert bin, was passiert, wenn es Pflegefälle im Haus gibt und was bedeutet es, eine Witwenpension zu bekommen? Wäre Finanzbildung in Österreich nicht auch ein wichtiger Teil des Schulsystems? Wir bezahlen gerade für die Pension unserer Großeltern ein, wie das in Zukunft sein wird? Schwierig!
»Derzeit beträgt die Pension von Frauen durchschnittlich 992 Euro brutto,
mit Ausreißern nach oben und bedeutend mehr Ausreißern nach unten –
mit nur 200 bis 300 Euro Anspruch pro Monat.«
Zugegeben, negative Glaubenssätze im Zusammenhang mit der Pension machen den Zugang zum Thema oft nicht besser. Wie ist die Vorstellung, in der Pension zusätzlich arbeiten gehen zu müssen, um die Existenz zu sichern? Deshalb gibt es Experten, die uns Frauen und gerne auch den Männern den „Pensionskopf“ zurechtrücken, zum Beispiel zum Thema „Pensions-Splitting“ oder wie wichtig es ist, dass jeder selbstständig vorsorgt. Je früher desto besser – und umso kleiner sind dann auch die Beiträge, die später viel bewirken können. Viel Spaß beim erleuchtenden Gespräch zum Thema Vorsorge, das unsere Existenzängste minimieren darf!