Von Ines Vasku | Lesezeit ca. 3:10 Minuten
DEPRESSION
ist eine weit verbreitete psychische Störung, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann.
In den letzten Jahren hat die Forschung gezeigt, dass die Ernährung einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf haben kann. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch Botenstoffe im Hirn, die für die Kommunikation zwischen den Nervenzellen verantwortlich sind. Eine ausgewogene Ernährung kann hier einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der psychischen Gesundheit leisten.
Ein entscheidender Botenstoff im Hirn ist Serotonin – ein Neurotransmitter, der eine wichtige Rolle bei der Regulation von Stimmung, Schlaf, Appetit und Schmerzempfinden spielt. Ein Mangel an Serotonin wird häufig mit Depressionen in Verbindung gebracht. Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, den Serotoninspiegel zu erhöhen. Lebensmittel, die reich an Tryptophan sind, einer Vorstufe von Serotonin, können die Produktion dieses Botenstoffs fördern. Dazu gehören beispielsweise Eier, Fisch, Nüsse und Hülsenfrüchte.
Sehr wichtig ist auch der Neurotransmitter Dopamin, der fürs Belohnungssystem verantwortlich ist. Dopamin spielt eine Rolle bei der Motivation, dem Lernen und der Freude, die man empfindet. Ein Ungleichgewicht im Dopaminspiegel kann zu Depressionen führen. Eine Ernährung, die reich an Tyrosin ist – eine Aminosäure, die für die Produktion von Dopamin benötigt wird – kann zur Erhöhung des Dopaminspiegels beitragen. Bananen, Quinoa, Avocados oder Sonnenblumenkerne sind hier gute Quellen.
»Eine ausgewogene Ernährung kann
einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der psychischen Gesundheit leisten.«
Ein weiterer wichtiger Botenstoff im Hirn ist Gamma-Aminobuttersäure (GABA). Der inhibitorische (=„hemmende“) Neurotransmitter hat eine beruhigende Wirkung und kann Angst und Stress reduzieren. Ein Ungleichgewicht im GABA-Spiegel kann umgekehrt zu Angstzuständen und Depressionen führen. Die Produktion von GABA kann eine Ernährung fördern, die reich an Magnesium und Vitamin B6 ist – enthalten in grünem Blattgemüse, in Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten.
Ernährung alleine kann aber nicht als Allheilmittel für Depressionen betrachtet werden. Diese komplexe Erkrankung erfordert jedenfalls professionelle Behandlung. Es ist ratsam, dazu einen Facharzt oder Ernährungsberater zu konsultieren, um eine individuell angepasste Ernährungsstrategie zu entwickeln.
Insgesamt lässt sich aber festhalten, dass die Botenstoffe im Hirn eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf von Depressionen spielen. Eine gesunde Ernährung, die reich an bestimmten Nährstoffen ist, kann dazu beitragen, das Gleichgewicht dieser Botenstoffe zu verbessern und somit die Stimmung und das Wohlbefinden zu fördern. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die Ernährung, Bewegung und andere therapeutische Maßnahmen kombiniert, kann dabei helfen, Depressionen effektiv zu behandeln und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.