Körperschmuck

Von Ines Vasku | Lesezeit ca. 2 Minuten

WAS FRÜHER VORWIEGEND bei ehemaligen Häftlingen oder Seemännern zu finden war, ist heute besonders bei der Jugend, aber auch bei der älteren Generation angekommen. Mit steigenden Temperaturen sieht man diesen beliebten Körperschmuck fast an jeder Ecke: Tätowierungen. Ich bin selber Träger von elf Tattoos und nutze so meine Haut, um aus meinem relativ nutzlosen Körper eine Leinwand zu machen.

 

Ines Vasku trägt wunderschöne Tattoos!
© Ines Vasku

 

Am Oberarm habe ich zum Beispiel eine Fee im Wald tätowiert, welche die Kindheit oder die Kindlichkeit darstellen soll – à la Peter Pan. Am linken Unterarm habe ich passend zu meiner Berufswahl einen englischen Spruch stehen, der auf Deutsch so viel bedeutet wie: „Schreibe Texte, lese Skripten und veröffentliche Geschichten“. Ein weiteres Tattoo, das mir viel bedeutet, ist eines am linken Unterschenkel: ein kniender Engel, der an seinen Händen und Beinen Schlösser trägt, die somit ein Weitergehen und Fliegen verhindern. Ich habe nur Tattoos in Schwarz, weil ich mindestens einmal im Jahr zum MRT muss und farbige Tinte früher mit Schwermetallen belastet war.

 

Im Moment sind viele Farben verboten, da sie krebserregend sein können. Doch es kommen demnächst neue Farben auf den Markt, die nicht so schädlich sein sollen. Ich war jetzt fast drei Jahre lang nicht tätowieren, aber ich habe demnächst wieder einen Termin für ein neues Kunstwerk. Ich bezeichne das Tätowiert werden als eine Art Sucht, und da geben mir viele, die auch tätowiert sind, Recht. Da ich bereits viel Geld in meinen Körperschmuck investiert habe und immer noch nicht ganz fertig bin, ist es natürlich ein teures und langes Projekt. Aber dennoch ist das Geld hier besser angelegt, als wenn man sich immer neue Sachen kauft, die kaputt werden. Ein gut gestochenes Tattoo bleibt für immer. Natürlich gehört jedes einzelne gut überlegt, da es eben für immer bleibt. Unsauber gestochene Tattoos sind nur schwer – und kostspielig – wieder loszuwerden oder zu überstechen.

Dieser Beitrag erschien erstmals im momag