Leben, der Welt zum Trotz

Von Magdalena Ahrer | Lesezeit ca. 2:20 Minuten

Die Schreckensmeldungen überschlagen sich.

Krieg in der Ukraine, Inflation und Energiekrise, brutale Niederschlagung der Proteste im Iran, fortschreitende Klimakrise und, und, und. Täglich werden wir konfrontiert mit Hiobsbotschaften aller Art. Manchmal fühlt es sich so an, als würde die Welt am Abgrund stehen. Ziemlich oft sogar. Manchmal ist es schwer, ruhig zu schlafen in dem Wissen, wie prekär die Situation in vielen Teilen der Welt gerade ist, wie viele unschuldige Menschen wohl gerade sterben, wie viele von uns diesen Winter ihre Heizkosten nicht mehr zahlen können. Manchmal ist es schwer, ruhig zu schlafen in dem Wissen, dass gerade Gletscher schmelzen und Atomwaffen in Stellung gebracht werden.

 

Und dann ist da diese Machtlosigkeit, dieses Gefühl, nichts ausrichten zu können gegen das, was momentan passiert. Da ist diese Endzeitstimmung, dieser nicht enden wollende Weltschmerz. Wie soll man da die Hoffnung bewahren und optimistisch in die Zukunft schauen?

 

Good News statt Schreckensmeldungen
© Petra Ortner

Eine universelle Antwort darauf gibt es nicht. Zumindest habe ich sie nie gefunden. Aber es gibt immer kleine Lichtblicke, positive Entwicklungen, die zwar in den Medien kaum thematisiert werden, aber dennoch existieren. Die Plattform Good News beispielsweise (www.goodnews.eu) liefert täglich positive Meldungen aus aller Welt und berichtet von dem, was gut läuft. Generell gilt es, sich auf das Positive zu konzentrieren, auf die Menschlichkeit, die Hilfsbereitschaft, die Solidarität, die selbst in den schwierigsten Momenten präsent bleibt. Oder auch auf kleine, individuelle Dinge wie schöne Sonnenuntergänge oder gute Partys oder Zeit mit Freund:innen. Das heißt natürlich nicht, dass wir mit Scheuklappen durch das Leben laufen und ignorieren sollten, was um uns herum geschieht. Wir dürfen nicht die Augen schließen, nicht komplett aufhören uns zu informieren und zu helfen, wo wir können.

 

Aber noch viel weniger dürfen wir aufhören zu leben, denn sonst haben die, die diese Welt zu einem Ort der Gewalt machen wollen, bereits gewonnen.


Dieser Beitrag erschien erstmals im momag