Keimen lassen

Von Roman Fessler | Lesezeit ca. 2:20 Minuten

Der Winter ist da. Zu diesem Zeitpunkt solltest du dein Augenmerk auf die richtige Ernährung legen. Bisher konntest du Gemüse aus der Erde gewachsen essen. Damit ist es nun vorbei. Mein Tipp: Beginne mit dem Ziehen von Sprossen. Damit eine Saat aus der Erde wachsen kann, braucht sie enorme Kräfte. Manchmal werden dabei sogar Betonplatten gesprengt. Oder Steine angehoben, um darunter hervorwachsen zu können. Diese explosive Kraft sollte man in der Winterzeit nützen.

 

Natürlich kannst du dir sofort eine Keimschale kaufen. Aber am Anfang tut es auch ein größeres Glas mit einem Schraubverschluss, den man wie ein Sieb durchlöchert hat. Anfangs sollte man mit leicht keimfähigen Sorten beginnen. Kresse, Alfalfa, Senf, Mungbohnen, Rucola, Brokkoli und Bockshornklee eignen sich hervorragend. Im asiatischen Bereich werden Keimlinge jeden Tag verwendet. In unseren Breitengraden ist dieses wertvolle Wissen leider vergessen worden. Achte beim Kauf des Saatgutes unbedingt auf Bio-Qualität. Die Keimlinge sollten für die Verwendung in Keimschalen extra ausgewiesen sein. Erdsaatgüter sind meist chemisch gebeizt.

 

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Die Temperatur ist entscheidend. Daher sollte die Keimschale am wärmsten Ort in der Wohnung aufgestellt werden. Die Keime brauchen es auch hell. Aber keine direkte Sonnenbestrahlung. Denn sonst bilden sich Algen. Das Keimglas wird mit Wasser gefüllt. Nach der jeweiligen Quellzeit wird das Wasser abgeseiht. Nun ist es wichtig, dass der Deckel viele Löcher hat. Denn die Belüftung ist wichtig. Denke an ausreichend Luftzufuhr. Ich stelle mein auf den Kopf gestelltes Schraubglas schräg auf den Tellerrand. Durch das Ankeimen entstehen enorme Mengen an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralsalzen. Die Keime sind nach drei bis fünf Tagen fertig und können geerntet werden. Roh zu Salaten gegeben schmecken sie köstlich. Einem schönen Wintergemüse, zum Beispiel Wirsingeintopf, können sie auch zum Schluss zugegeben werden. Asiaten braten sie auch im Wok und schmecken sie mit Sojasoße ab.