Von PODKASTL Redaktion | Lesezeit ca. 3:20 Minuten
DREI SPIELABENDE mit jeweils zwei Konzerten und viel Raum für die ganze Schönheit und Fülle des Jazz.
Die Bühne im Innenhof des Stadtmuseums steht bereit für unablässige Improvisationslinien, großes Klangkino, hypnotische Afrobeats und ekstatische Sound-Eruptionen, energetisch-brodelnde Grooves und schwebende, ruhige Sound-Malereien.
Eröffnet wird das Festival heuer von Jelena Popržan, die sich wieder mal neu erfunden hat. Die brandneuen Instrumentalkompositionen der charismatischen und vokal nuancenreichen Violaspielerin, Sängerin und Soundkünstlerin aus der Vojvodina (Serbien) sind Stücke voll imaginativer Klangbilder und melodischer Geschichten, wobei ihr drei begnadete Fixgrößen der heimischen Jazzszene zur Hand gehen: Christoph Pepe Auer, Clemens Sainitzer sowie ihre Kollegin von Madame Baheux: Lina Neuner.
Ihr folgt eine der besten Bassistinnen des Landes, eine von der Kritik gefeierte Komponistin und Arrangeurin: Gina Schwarz. Mit Multiphonics 8 kreiert sie ein faszinierendes Zusammenspiel. Ausgangspunkt ihrer neuen kompositorischen Ideen lieferte die Musik des britischen Folksängers, Gitarristen und Komponisten Nick Drake. Die teils verzweifelte Melancholie, die zärtliche Hoffnung und die außergewöhnlichen Texte seiner Songs waren Inspiration zu ihrer Musik. Mit Multiphonics 8 bringt Gina Schwarz eine große internationale Besetzung: Daniel Manrique-Smith, Annette Maye, Mona Motbou-Riahi, Steffen Schorn, Thomas Savy, Lucas Leidinger, Mahan Mirarab und Dirk-Peter Kölsch.
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Das Programm:
Donnerstag, 24. August 2023
Jelena Popržan Quartett
Gina Schwarz & Multiphonics 8
Freitag, 25. August 2023
Yaron Hermann – Piano solo
Tuba Trio – Michael Godard, Anne Placeo, Florian Weber
Samstag, 26. August 2023
Alpha Trianguli
Shake Stew
jeweils ab 19.30 Uhr
Stadtmuseum Innenhof
Bei Schlechtwetter im „Frei:raum“
(Herzogenburger Straße 12).
Bisher ungeahnte Klangwelten
Am Freitag stürzt sich Yaron Herman ins Leere und bietet zum ersten Mal ein vollständig improvisiertes Gesamtwerk, zugleich eine atemberaubende Momentaufnahme der Gegenwart und einen reichhaltigen Spiegel seiner Vergangenheit. Danach katapultiert Michel Godard gemeinsam mit seinem neuen Trio die Zuhörer in bisher ungeahnte Klangwelten. Piano und Perkussion, angeführt von einer Tuba? Das mag zunächst recht ungewöhnlich klingen, denn für lange Zeit agierte der wuchtige Tieftöner zuverlässig im Hintergrund und war für den Rhythmus zuständig. Michel Godard hat den Klang des Instruments revolutioniert. An seiner Seite verwandte musikalische Geister, die sich äußerst lebendig zeigen: der vielseitige deutsche Pianist Florian Weber und die französische Ausnahme-Schlagzeugerin Anne Paceo.
»Shake Stew präsentieren einen aus
hypnotischen Afrobeats und ekstatischen
Sound-Eruptionen gefertigten Mix,
der absolut süchtig macht!«
Perspektivenwechsel heißt es dann am dritten Spielabend, wenn das Quartett Alpha Trianguli seine Reise in die Unendlichkeit der Klangwelten antritt. Dabei bewegen sich die vier Musiker zwischen erdigen, kantigen Tönen um energetisch-brodelnde Grooves und schwebenden, ruhigen Sound-Malereien, die vom Blick in den sternenklaren Nachthimmel erzählen. Man muss Jazz nicht mögen, um Shake Stew zu lieben: Die Band um Lukas Kranzelbinder ist von Kopf bis Fuß auf Ekstase eingestellt. Oder frei nach Nietzsche: „Das ist keine Musik, sondern Dynamit!“ Shake Stew präsentieren mit ihrem fünften Album „Heat“ einen aus hypnotischen Afrobeats und ekstatischen Sound-Eruptionen gefertigten Mix, der absolut süchtig macht! Kaum eine andere Band hat die mitteleuropäische Jazzszene in den letzten Jahren derart auf den Kopf gestellt.