Von Maria Martina Lang | Lesezeit ca. 3:30 Minuten
BUNT, SCHRILL, SCHRÄG. Und regional. Ein junger Amstettner Künstler mit ebensolchem Stil mischt die lokale und auch nationale Kunstszene auf.
Der 1990 in Amstetten geborene Patrick Böhm hat schon vieles ausprobiert. Beruflich, künstlerisch, privat. Er liebt neue Herausforderungen und geht auch gern an die Grenzen. Gemalt hat er schon immer gern und dafür auch Preise gewonnen. Seine Oma hat ihn speziell dazu ermutigt, sich in seiner Freizeit künstlerisch zu betätigen.
Doch beruflich hat er sich zuerst in verschiedenen Branchen versucht. Von Raumausstattung über Lagerarbeit bis zur Schichtarbeit in einem Metallbetrieb hat er schon sehr vielseitig seine Brötchen verdient: „Um finanziell unabhängig zu sein. Eigentlich möchte ich von meiner Kunst leben können“, verrät er beim Interview am elterlichen Hof bei Öhling. Schritte in diese Richtung unternimmt er stetig.
Insgesamt hat der Autodidakt schon an die 300 Bilder gemalt, in verschiedenen Formaten und unterschiedlichen Techniken. Einige davon hat er verschenkt, wenige selbst behalten, die meisten bereits verkauft, vor allem übers Dorotheum. „2016 wurde ich dort als Künstler registriert, was eigentlich gar nicht so einfach ist. Ich war dort, um das Bild eines anderen Künstlers schätzen zu lassen. Als das Gespräch mit dem zuständigen Experten dann auf meine eigene künstlerische Tätigkeit kam, wollte er Arbeiten sehen. Er war so begeistert von meinem neuartigen Stil, dem „Compressionismus“, dass er einige Bilder ins Sortiment aufnahm. Seitdem verkaufe ich dort regelmäßig.“
Jede Sekunde des Lebens genießen
Beim Durchsehen des Portfolios von Patrick fällt auf: Die meisten Werke sind sehr bunt. Lebensfreude sprüht einem nur so entgegen. Darauf angesprochen meint er selbst dazu: „Kunst ist für mich, die Augen zu öffnen und das bunte und prächtige Farbenkleid der Erde zu betrachten, die einzelnen Bilder, Menschen, Tiere, Gerüche, die Klänge, einfach jede Sekunde seines Lebens in vollen Zügen zu genießen und nichts zu bereuen! Das zu schaffen ist Kunst.“
Vorwiegend arbeitet er mit Kreide, aber auch mit Acryl, Öl, Aquarell und Ton. Der Mostviertler experimentiert gerne und scheut auch vor provokativen Darstellungen nicht zurück. „Ich male, was mir gerade einfällt, egal, wo ich gerade bin. Dadurch entstehen oft interessante Ausdrucksweisen. Ich habe kein Problem damit, auch sexuelle Dinge darzustellen. Das gehört zum Leben dazu!“, schmunzelt der 31-Jährige.
Eines seiner künstlerischen Vorbilder ist Niki de Saint Phalle, aber auch Pablo Picasso, Oskar Kokoschka und Salvador Dalí haben ihn inspiriert. Eine seiner Ton-Skulpturen hat er sogar „Picassos Geburt“ benannt. Außer im Dorotheum kann man einige von Patrick Böhms Werken neuerdings im Burger In-Lokal „Johny’s“ in Pöchlarn bewundern, weitere in der Kino-Lounge „Caluba“ in Amstetten. „Ich freue mich, wenn mein Stil gefällt. Klar ist das alles Geschmackssache. Aber ich hab’ Freude dabei, diese Bilder zu erschaffen. Umso schöner, wenn andere sich dadurch inspiriert fühlen.“ Wer seinen Compressionismus mag, kann auch direkt beim Künstler Auftragsarbeiten bestellen.
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Patrick Böhm
Der Künstler wurde 1990 in Amstetten geboren und verkauft seine bunten Kunstwerke vor allem übers Dorotheum.
Dorotheum - Patrick Böhm |
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Dieser Beitrag erschien erstmals im momag