Von Mary Glaser | Lesezeit ca. 2 Minuten
Ich sitze am Ufer des Wolfgangsees mit einer Freundin in einem Restaurant. Zwei Schwäne leisten uns kurz Gesellschaft, am gegenüberliegenden Ufer ragen die Berge schneebedeckt in die Höhe, der Himmel ist strahlend blau und die Sonne spiegelt sich im See. Wir genießen die Ruhe und die Kulisse lädt zum Innehalten ein. Wir schlendern durch den Ort und lassen ihn auf uns wirken: da ein schöner Brunnen, dort eine alte Wandgestaltung. Noch ist alles ruhig, verschlafen. Bis die Saison wieder beginnt, alles zum Leben erwacht und auch die Geschäfte wieder aufsperren.
»Diese Ausbrüche vom Alltag sind wichtig und stärken,
denn die Eindrücke setzen sich im Kopf fest und
die Bilder sind jederzeit abrufbereit.«
Als die Sonne sich hinter den Bergen verabschiedet, marschieren wir zurück, voller Eindrücke und im Inneren gestärkt. Etwas müde vielleicht, aber das macht nichts, denn es war den Aufenthalt wert. Wie wichtig es doch ist, sich Auszeiten zu nehmen, merke ich immer dann, wenn ich fort bin – und sei es nur für ein kurzes Wochenende wie dieses. Die Eindrücke und die Schönheit nehme ich jedes Mal mit und halte sie in meinem Inneren fest wie einen Schatz. Eine Auszeit vom Alltag, von der Routine, ein Ausstieg von allen Verpflichtungen und Muss-Veranstaltungen, um einfach nur zu sein und für sich selber da zu sein. Wie gut das doch tut, sowohl dem Körper, als auch der Seele und dem Geist, denn alles wird gestärkt und wenn ich nach Hause fahre, nehme ich die Erinnerungen mit und sie begleiten mich, bis die nächste Reise beginnen darf.
Morgen habe ich noch einen Tag, bevor es wieder nach Hause geht, aber auch darauf freue ich mich. Diese Ausbrüche vom Alltag sind wichtig und stärken, denn die Eindrücke setzen sich im Kopf fest und die Bilder sind jederzeit abrufbereit. Man muss auch nicht immer weit weg oder lange weg sein, oft genügt schon ein Wochenende oder sei es nur ein Tag. Denn wenn ich nie was anderes sehe und mich nie aus der Routine heraus hole, stumpfe ich ab. Das Leben verliert an Lebensqualität und Kreativität.
Also: Wann war dein letzter Kurztrip und wo liegen deine Auszeiten?
Dieser Beitrag erschien erstmals im momag