Von Andrea Stiftner | Lesezeit ca. 2 Minuten
Unsere Vorfahren haben automatisch eine einfache, natürliche Entwicklung durchgemacht, welche ihnen das Überleben gesichert hat. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher bezüglich unserer Bildungsstandards – die sich leider als sehr ineffektiv erweisen. Unser System bildet reine Theoretiker aus.
„Die Erfindung der Schule war nur zur Weiterverbreitung des regionalen Glaubens gedacht“, stand in dem Museumsführer, als ich vor 15 Jahren in einem 100-jährigen Bauernhausmuseum-Klassenzimmer saß – was mir die Augen öffnete. Das Gefühl und das Praktische bleibt auf der Strecke, was sich wiederum auf das Rundum-Verständnis stark auswirkt.
»Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Wissen ersetzen,
aber keine Bildung den natürlichen Verstand«
[Arthur Schopenhauer, 1788–1860]
Freies Lernen hört nie auf. Ich lerne mit den Kindern laufend mit bei den vielen, wundervollen Möglichkeiten und Begegnungen jeden Tag. Ohne demotivierende und gehirnzerstörende Nachrichten neben meteorolügnerischen Wetterberichten und ohne Zeitplan lebt es sich ja doch am leichtesten. Das Spontane lässt am meisten erleben: Schwammerlsuchen mit Opa, Privatlehrstunden mit Onkel, Dirndlernte und Obstpressen inkl. Verarbeitung, Sauna- und Schwimmrunden, Fischen, Radl- und Wandertouren, Stand up paddeln im kühlen Natursee neben meditativem Fische- und Naturbeobachten, Sommerrodelbahn, Lagerbauen unter vielen Kindern, Holzofenbrotbackkurs, Schmieden, dazwischen Lernbücher durchschmökern. Die Vielfalt ist grenzenlos – jedoch nur bei freier Zeiteinteilung und dem Ermöglichen einer großen, natürlichen Umgebung. Durch die authentischen Lehrmeister, die die Kinder lieben, gehen Erfahrungen tief ins Herz.
Somit werden gleichzeitig viele destruktive aktuelle Gegebenheiten vermieden, die für viele im Außen per se noch nicht sichtbar sind. Gehen wir wieder ins Gefühl bei sinnvollen Tätigkeiten, neben der Aktivierung des Verstandes, dann kommen wir alle wieder in die Klarheit und in den richtigen Flow!
Dieser Beitrag erschien erstmals im momag