Von Mary Glaser | Lesezeit ca. 5 Minuten
WIDER WETTBEWERB UND VOLKSVERBLÖDUNG.
In Melk, nahe dem Stift, betritt man eine besondere Welt, die Welt des Peter Plutsch. Ein Unternehmer, dessen Philosophie von Nachhaltigkeit getragen ist, in einer Gesellschaft, die vom Überfluss geprägt ist und deren ethischer Wert immer mehr verloren geht.
Peter Plutsch möchte entschleunigen und zurück zum Ursprung, dort wo der Mensch noch im Mittelpunkt steht. „Was ist der Mensch wert? Was brauche ich zum Leben und was glaube ich zu brauchen, weil es mir von den Medien angepriesen wird?“ Das sind Fragen, mit denen sich Peter beschäftigt. Und danach richtet sich auch die Philosophie des Familienbetriebs.
Als Unternehmer stellt er mit seinen Produkten ganz exzessiv die Regionalität in den Vordergrund. Für seine Hemden aus Leinen und Hanf verwendet er beispielsweise feinste Stoffe, die in Oberösterreich in einer der ältesten Webereien Österreichs erzeugt werden und wo die Wege so kurz wie möglich gehalten werden. Aber egal, ob es um die Stoffe für die Kleidung geht, um Holz für seine „K.u.K.-Schilder“ oder die Zutaten für seine Lebensmittel – die Regionalität steht immer an erster Stelle. In der Produktionsstätte in der Prinzlstraße wird mit zwei Schneiderinnen unter der Devise „Mode mit Nachhaltigkeit“ zugeschnitten und genäht. Die qualitativ enorm hochwertigen T-Shirts werden aus Holzfasern von der Lenzing AG gefertigt.
»Wenn wir durch Regionalität auch nur
ein Containerschiff aus China einsparen,
brauchen wir über unsere CO2-Bilanz nicht mehr nachdenken.«
Auch die speziellen „K.u.K.-Schilder“ werden hier produziert, sie werden individuell gestaltet und ein jedes ist ein Unikat. Die Bilder der Schilder werden von Hand gezeichnet und gehen dann in Druck. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie viel Handarbeit in den verschiedenen Produkten steckt. Der Kreativität in Design und Verarbeitung sind von daher auch keine Grenzen gesetzt. Für Peter ist Arbeit gleichzusetzen mit Spaß – „und das führt letztlich zum Erfolg“. Ein Denkansatz, der leider in der heutigen Zeit verloren gegangen ist, denn Freiheit und Humor sollten ein fixer Bestandteil im Leben jedes Einzelnen sein.
Was landet am Teller? Wer ist der Mensch dahinter?
Neben seiner maßgefertigten Bekleidung und seinen Schildern gibt es auch regionale Köstlichkeiten zu kaufen. Angefangen hat hier alles mit dem Marillensenf, außerdem gibt es mittlerweile Balsamicos, Liköre, Schnäpse und Weine, ebenfalls hier in Niederösterreich abgefüllt. Die Idee zu den selbst abgefüllten „kaiserlichen“ G’spritztn in der Glasflasche, Geschmacksrichtung Marille oder Holunder (ein Hochgenuss!), kam Peter, weil ihm die Pendants in Plastikflaschen, wie sie in vielen Gastronomiebetrieben speziell in den Lockdowns angeboten wurden, völlig gegen den Strich gingen. Den O-Ton dazu sparen wir uns hier besser.
»Arbeit gleichzusetzen mit Spaß
führt letztlich zum Erfolg.«
In der Fußgängerzone in Melk betreibt er einen Shop, wo alle Produkte käuflich erworben werden können, denn Qualität und kurze Wege der Erzeugnisse stehen auch hier im Vordergrund. Und Nachhaltigkeit hat mit Peter Plutsch in Melk einen neuen Stellenwert bekommen.
Im Betrieb ist die gesamte Familie involviert, sowohl seine Frau, als auch die beiden Kinder arbeiten mit und jeder hat seinen festen Platz im Familienunternehmen.
»Ich möchte nicht aufgeben,
das Gute im Menschen zu sehen!«
Bargeld für dein Altmetall
Sohn Nino betreibt am Hauptstandort in Zelking die Trennung und Rückgewinnung von Rohstoffen. Hier werden Metalle wie Kupfer, Messing, Aluminium, Nirosta usw. gesammelt und verwertet. Auch alte Geräte, die jeder im Haushalt nutzt, kann man hier gegen Geld eintauschen.
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Datenbox:
Die „plugroup“ – Familie Plutsch:
3390 Melk, Rathausplatz 14
und Prinzlstraße 4
📞 0676 50 670 26
Infobox:
Die Philosophie dahinter:
Peter Plutsch ist es ein Anliegen, mit regionalen Betrieben zusammenzuarbeiten und die Wertschöpfung im Land zu belassen – „auch wenn wir in Übersee günstiger produzieren könnten. Gewinn ist nicht alles.“ Sein Zeil ist es, die Region Melk so weit zu beleben, dass sich wieder Handwerksbetriebe etablieren, die Produkte herstellen, welche aktuell in Europa leider nicht mehr gefertigt werden.
In einer Zeit, die geprägt ist vom Wegschauen und wo Wettbewerb und Volksverblödung zur Tagesordnung gehören, spricht sich Peter Plutsch für mehr Hausverstand und ein Umdenken in den Köpfen der Menschen aus. Das aufeinander Zugehen, sich unterhalten, sind in unserer Zeit der Schnelllebigkeit nicht mehr wichtig und die Entmündigung der Menschen schreitet immer weiter fort.
»Durch regionale Produkte
schaffen wir Arbeitsplätze und eine
gesicherte Zukunft für nachfolgende Generationen.«
Peter sieht sich beim Umsetzen seiner Konzepte mit vielen unterschiedlichen Namensgebungen konfrontiert: Weltverbesserer, Tausendsassa oder auch Voipfosten, aber letztendlich ist er ein Mensch mit Hausverstand und ein Unternehmer, der durch und durch für Nachhaltigkeit und Regionalität steht.
Etwas bewegen und das Umfeld sauber lassen
Der Ideenreichtum des Peter Plutsch ist schier unerschöpflich, er lässt sich nicht unterkriegen und mundtot machen, weder von der Bürokratie noch von den Normen der Gesellschaft. Er betreibt auch ein eigenes kleines Wasserkraftwerk, das Strom für die aktuellen und zukünftigen Projekte liefert. Kreativität, Tradition und Innovation. Durch diese Kombination entsteht immer wieder Neues, das mit der damit verbundenen Leidenschaft von der „Plufamilie“ umgesetzt wird.