Von PODKASTL Redaktion | Lesezeit ca. 3:33 Minuten
UNSERE NATUR IST KEIN MISTKÜBEL. Achtlos weggeworfener Unrat stellt Umwelt, Landwirtschaft und die Nahrungskette vor große Probleme.
Das sogenannte „Littering“, wie die Vermüllung der Wiesen, Flure und Felder auch genannt wird, gefährdet die Natur und verursacht hohe Kosten. Denn all diese Dinge müssen natürlich wieder entsorgt werden. Dass Müll in der Natur weitreichende Konsequenzen nach sich zieht, ist in der Gesellschaft mehr oder weniger bekannt. Dass "Littering" aber auch ein Problem für die Landwirtschaft ist und zur Verunreinigung unserer Lebens- sowie Futtermittel führen kann, ist vielen nicht bewusst. Fakt ist aber, dass damit die Versorgungssicherheit gefährdet wird. Jeder einzelne von uns trägt deshalb – aktuell mehr denn je – eine große Verantwortung dafür.
Risiko für Mensch und Tier
Plastikverpackungen, Zigarettenstummeln, Glasflaschen und Blechdosen. Karosserieteile, Elektroschrott und chemische Abfälle. All diese Dinge sind leider kein ungewohnter Anblick mehr an unseren Weges- und Straßenrändern. Diese gedankenlose Entsorgung allen möglichen Unrats stellt nicht nur ein optisches Problem dar, es mindert sowohl die Qualität als auch die Sicherheit von Lebens- und Futtermitteln für Menschen und Tiere.
»Es braucht mehr Bewusstsein jedes Einzelnen.
Wenn wir Abfall nicht dort wegwerfen, wo er gerade anfällt,
schützen wir unsere Böden, unsere Nahrungsmittel wie auch Futtermittel,
schonen Ressourcen und ersparen den Bauern Arbeit und Kosten.«
(Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager)
Bei jeglichem Abfall, der auf den Feldern landet, besteht die Gefahr, dass er von landwirtschaftlichen Maschinen zerkleinert und in den Boden eingearbeitet wird. In der Folge werden Erntegut und letztendlich Nahrungsmittel kontaminiert. Weggeworfene Chemikalien sind dabei nicht mehr zu erkennen oder zu bestimmen. Ein Gesundheitsrisiko für Konsumenten also.
Aber auch Wildtiere und Bodenorganismen werden durch die Abfälle gefährdet und die Auswirkungen auf Nutztiere sind groß: Verunreinigte Futtermittel können zu Erkrankungen bei den Tieren führen. Durch Blech-, Plastik- oder Glassplitter steigt außerdem das Verletzungsrisiko. Auch können landwirtschaftliche Maschinen beschädigt werden, und der erhöhte Arbeitsaufwand, unsere Natur von Abfällen zu befreien, ist nicht zu unterschätzen. Achtlos weggeworfener Müll wirkt sich also nicht nur negativ auf Mensch und Tier aus, sondern kostet auch sehr viel Zeit und Geld.
Freiwillige leisten wertvollen Beitrag
Einen unschätzbaren Beitrag für eine saubere Umwelt leisten jedes Jahr tausende Freiwillige mit ihrem ehrenamtlichen Engagement bei Flurreinigungs- und Müllsammelaktionen. So auch in Kilb, wie Bürgermeister Manfred Roitner berichtet: „Das ist ein Fixpunkt in unserer Gemeinde. Zahlreiche Freiwillige machen sich auf, um unsere Wege und Felder vom Müll zu befreien und die Abfälle schließlich professionell und richtig zu entsorgen. Die Bilanz ist jedes Mal erschreckend.“
»Saubere Lebensmittel brauchen saubere Felder.«
Ziel müsse es sein, Littering erst gar nicht entstehen zu lassen, appellieren Schmuckenschlager und Roitner und sehen jeden Einzelnen in der Verantwortung: „Ebenso wie die Kaufentscheidung ist auch das richtige Entsorgen ein wichtiger Teil der Verantwortung aller Konsumenten. Wer seinen Müll in die dafür vorgesehenen Sammelbehälter wirft, schützt unsere Natur und letztendlich unsere Lebensmittel.“
Jeder Einzelne von uns ist ein essenzieller Teil des Naturkreislaufs. Betrachten wir uns doch als kleine Zahnräder in einem komplexen zusammenhängenden System, das ohne unsere Mitarbeit irgendwann seine Funktionen einstellen wird!