Die Kuh ist kein Klimakiller

PODKASTL Redaktion | gesponsert Lesezeit ca. 4:15 Minuten

GRÜNLANDBEWIRTSCHAFTUNG:

Ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft in Niederösterreich und im Speziellen auch im Mostviertel. Sie bildet die Existenzgrundlage für die Berg- und Grünlandbauern.

 

Kühe in Österreich sind keine Klimakiller
© Colourbox

 

Nur Wiederkäuer können Gras und Heu in Milch und Fleisch umwandeln, während sie zudem auch noch die Landschaft pflegen. Ohne Wiederkäuer würden ganze Regionen, die durch Weidewirtschaft geprägt sind, zu Wald werden. Diese Regionen würden als Siedlungsraum verloren gehen und auch für den Tourismus unattraktiv werden.

 

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Infobox:

Wusstest du, dass...

  • ... in Niederösterreich im Durchschnitt 42 Rinder pro Betrieb gehalten werden?
  • ... ein Drittel des österreichischen Rindfleischs in Niederösterreich erzeugt wird?
  • ... 85% aller Rinder in NÖ zur Rasse Fleckvieh gehören?
  • ... in Niederösterreich 63 verschiedene Rinderrassen, 22 Schafrassen, sechs Ziegenrassen
    und sieben Schweinerassen gehalten werden? 
  • ... in Niederösterreich aktuell 165.200 Hektar Grünland und 3.800 Hektar Almen bewirtschaftet werden?
  • ... der Mensch seit 8.000 Jahren Tiere zur Milchgewinnung hält?
  • ... Niederösterreichs Kühe 735 Mio. Kilogramm Milch geben? Zusätzlich werden 5,6 Mio. Kilogramm Ziegenmilch
    und 4,6 Mio. Kilogramm Schafmilch gemolken.
  • ... in Niederösterreich über 20.000 landwirtschaftliche Betriebe Tiere halten?

🌐 Landwirtschaft verstehen

Methan-Klimawirkung geringer als angenommen.

Kritiker halten der Landwirtschaft vor, dass Rinder das Treibhausgas Methan ausstoßen und so zum Klimawandel beitragen würden. Doch die Kuh ist kein Klimakiller. Vielmehr entsteht bei Rindern Methan durch natürliche Prozesse und dient zu rund 70 Prozent der Erhaltung des Tieres.

»Unsere Bäuerinnen und Bauern
setzen sich tagtäglich für
eine nachhaltige Wirtschaftsweise ein.«

Eine Studie der BOKU zeigt, dass die Wirkung des Methans in Österreich wesentlich geringer ist, als bisher angenommen. Demnach liegt die Klimawirkung von einem Kilogramm Milch um etwa 50 Prozent und von einem Kilogramm Rindfleisch um etwa 40 Prozent niedriger als üblicherweise berechnet. Bei der Produktion von einem Kilogramm Fleisch entstehen demnach 8,5 CO2-Äquivalente statt den vorher angenommenen 14,5. Bei der Produktion von einem Kilogramm Milch sind es keine 0,9 – sondern nur 0,45. Die pauschalen Vorwürfe gegen die Haltung von Wiederkäuern sind ungerechtfertigt, und die neu vorgeschlagene Berechnungsmethode des Weltklimarates kann die Klimawirkung erheblich entschärfen.

 


Nutztierhaltung in Österreich als Vorbild.

Hierzulande besteht die Rinderfütterung hauptsächlich aus Gras und Silage und es wird wenig Kraftfutter gegeben. Es müssen auch keine Regenwälder abgeholzt werden, um Futter für Wiederkäuer anzubauen. Im Vergleich zu einem brasilianischen Rind verursacht ein österreichisches Rind daher auch 82% weniger Emissionen je Kilogramm Fleisch (siehe Abbildung „Ländervergleich“). Die Nutztierhaltung in Österreich ist also weniger klimaschädlich als in anderen Teilen der Welt. Auch ein „EU-Durchschnittsrind“ erzeugt um 55 Prozent mehr Treibhausgase als ein österreichisches Rind.

 

»Eine Studie der BOKU zeigt,
dass die Wirkung des Methans in
Österreich wesentlich geringer ist, als bisher angenommen.«

 

Landwirtschaft verursacht nur 10% der Emissionen.

Die meisten Emissionen werden durch die Nutzung fossiler Brennstoffe und die Entwaldung verursacht. Der Sektor Landwirtschaft ist in Österreich für rund zehn Prozent der Emissionen verantwortlich, versorgt aber gleichzeitig die gesamte Bevölkerung mit hochwertigen, klimaschonend produzierten Lebensmitteln. Bei verantwortungsvoller Wirtschaftsweise, wie sie unsere Bäuerinnen und Bauern tagtäglich praktizieren, werden weder Boden, Wasser noch Luft unverhältnismäßig beeinträchtigt.

Kühe in Österreich sind keine Klimakiller
© LK NÖ

Abbildung „Ländervergleich“: 
Rindfleisch aus Brasilien verursacht
die höchsten Emissionen.
Heimisches Rindfleisch ist Musterschüler.



Wiederkäuer wichtig für Versorgungssicherheit.

Die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln und tierischem Protein, auch von Wiederkäuern, muss weiterhin Priorität haben. Ernährungs- und Versorgungssicherheit sind wichtige Aspekte für eine auf Sicherheit bedachte Gesellschaft und Volkswirtschaft, insbesondere in Krisenszenarien. Wiederkäuer erzeugen aus Gras die Lebensmittel Fleisch und Milch, die für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft von entscheidender Bedeutung sind. 70 Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche sind Grünland, und ein großer Teil davon kann aufgrund der klimatischen Bedingungen, der Höhenlage oder der Hangneigung auch nur als Grünland über Rinder, Schafe oder Ziegen genutzt werden (siehe Abbildung „Nutzflächen“).


Abbildung „Nutzflächen“:
Ein Großer Teil des Grünlandes kann aufgrund der
klimatischen Bedingungen, der Höhenlage oder der Hangneigung ausschließlich als Nutztierfläche verwendet werden.

Landwirtschaftliche Nutzfläche weltweit
© LK NÖ

Grünlandbewirtschaftung als Beitrag zur Biodiversität.

Grünlandbewirtschaftung führt dazu, dass Ökosysteme erhalten bleiben und als Lebensraum für eine breite Palette von Pflanzen- und Tierarten dienen können. Außerdem tragen Grünflächen zur Stabilisierung des Bodens bei, verhindern Bodenerosion und fördern die Wasserspeicherung und -filtration.

 

»Weder Boden, noch Wasser oder Luft werden durch die österreichische Landwirtschaft unverhältnismäßig beeinträchtigt.«

 

Grünlandbewirtschaftung ist somit ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und der natürlichen Ressourcen.